Das Deutsche Optische Museum im Herzen Jenas wurde in den Jahren 1923/1924 erbaut und steht heute als wertvolles Zeugnis historischer Baukultur. Im Zuge der laufenden Modernisierung wurde eine Verstärkungslösung für die historischen Stahlsteindecken bzw. Stahlbetonrippendecken erforderlich, da künftig erhöhte Nutzlasten einwirken sollen. Die Decken des Gebäudes bestehen aus Rippenelementen mit Hohlziegel-Füllkörpern – eine typische Konstruktion der Entstehungszeit. Im Rahmen einer umfassenden Tragwerksplanung wurde entschieden, die Tragfähigkeit durch eine innovative Verstärkungsmaßnahme mit Carbonbeton zu erhöhen. Dabei kommt das CARBOrefit®-Verfahren mit einer 10 bis 15 mm dünnen Carbonbetonschicht und einer Lage Bewehrung zum Einsatz. Die Maßnahme berücksichtigt insbesondere die Anforderungen des Denkmalschutzes und die teils sehr geringen Oberflächenzugfestigkeiten des Bestands. Dank des geringen Materialauftrags und der hohen Leistungsfähigkeit des Carbonbetons kann eine ressourcenschonende, schlanke und dauerhafte Lösung realisiert werden – ganz ohne Eingriffe in das äußere Erscheinungsbild. Da das Museum während der Bauarbeiten nicht genutzt wird, können die Maßnahmen planmäßig im Frühjahr 2025 umgesetzt werden. Das Projekt verdeutlicht eindrucksvoll, wie Carbonbeton selbst bei anspruchsvollen Bestandsbauwerken nachhaltige und denkmalgerechte Lösungen ermöglicht. Erstmals in Deutschland wurde eine solche Sanierung umgesetzt mit dem Ergebnis, dass historische Deckenstrukturen erhalten bleiben konnten, die andernfalls hätten abgerissen werden müssen.