

Das Gebäude, in dem heute das Finanzamt Zwickau untergebracht ist, hat eine lange Geschichte. Errichtet wurde es bereits 1903 als Ingenieurschule, ein markanter Bau mit tonnenförmigen Stahlbetondecken. Über die Jahre geriet die Tragfähigkeit dieser historischen Konstruktionen allerdings an ihre Grenzen: Nach heutigen Sicherheitsstandards war eine Verstärkung unumgänglich, um die Nutzung weiterhin zu gewährleisten. 2008 wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäude umfassend instandgesetzt. Anstelle konventioneller Verfahren wie Spritzbeton entschied man sich für eine Lösung mit textilbewehrtem Beton. Die Herausforderung lag dabei nicht nur in der statischen Ertüchtigung, sondern auch im Erhalt der charakteristischen Optik und der denkmalgeschützten Bausubstanz. Mit einer lediglich 20 mm starken, fein aufgespritzten Innenschicht aus Feinbeton, verstärkt mit bis zu sieben Lagen Carbonbewehrung, konnten die tragenden Tonnengewölbe von innen ertüchtigt werden. Die Biegetragfähigkeit der Tonnenschale wurde ebenfalls durch jeweils 2 zusätzliche Lagen Textilbeton an den Ober- bzw. Unterseiten nachgewiesen. Diese minimalinvasive Bauweise erhöhte die Tragfähigkeit der Konstruktion erheblich, ohne das Erscheinungsbild zu verändern oder das historische Material übermäßig zu belasten. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Fachplanern, der Technischen Universität Dresden und den ausführenden Spezialisten führte zu einer Lösung, die den Bestand erhält und gleichzeitig heutigen Anforderungen gerecht wird. Das Projekt gilt als eindrucksvolles Beispiel dafür, wie moderne Verbundwerkstoffe wie Textilbeton in der Denkmalpflege neue Perspektiven eröffnen – ressourcenschonend, nachhaltig und präzise auf die besonderen Anforderungen historischer Bauwerke zugeschnitten.
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